Dieses mal wollen wir in der Osterwoche mit dem Wohnmobil durch Friaul und nach Venetien. Im Gegensatz zu sonst lassen wir es aber langsam angehen. Lieber mal dem Stau hinterher fahren als mittendrin. Irgendwann vormittags am Karfreitag, nachdem alles notwendige verstaut war gings dann los. Bei herrlichem Wetter, aber in den Höhenlagen der Tauernautobahn leider immer noch Salz gestreuten Straßen, ging es Richtung Tauern- und Katschbergtunnel nach Süden. Bei wenig Verkehr kommen wir auch schnell voran.
Unseren ersten Zwischenstopp legen wir am Rasthof Tauernalm ein. Vor einigen Tagen hat es hier offenbar nochmals kräftig geschneit. Der Rasthof Tauernalm befindet sich kurz vor dem Tauerntunnel, gleich danach geht es in die beiden gefühlt ewig langen Tauern- und Katschbergtunnel. Von hier aus bietet sich ein letzter grandiosen Blick auf die Bergwelt, die man als Fahrer während der Fahrt gar nicht so richtig wahrnehmen kann.

Grado
Gegen späten Nachmittag erreichen wir Grado. Schön gelegen auf einer Halbinsel am äußersten Ende des Golfs von Venedig. Wir steuern gleich den örtlichen Stellplatz an. Trotz beginnendes Osterwochenende gibt es hier genug Platz.
Der Strand ist vom Stellplatz nur einen Steinwurf entfernt. Herrlich und Entschädigung pur für die kleinen Strapazen der Fahrt. Nach einem ausgiebigen Spaziergang am Strand und einem anschließenden Bummel durch die noch relativ ruhige Altstadt machen wir uns spätabends wieder auf dem Weg zu unserem Wohnmobil.

Heute morgen ist das Wetter deutlich schlechter. Der strahlende Sonnenschein vom Vortag hat einem Himmel mit Grauschleier und nahezu geschlossener Wolkendecke Platz gemacht. So richtig weis das Wetter nicht ob es regnen will oder nicht. Auf jeden Fall wollen wir

heute mit unseren e-Bikes eine Radtour durch den östlichen Teil der Lagune unternehmen. Hier führen schön ausgebaute und abwechslungsreiche Radwege durch Vogelschutzgebiete und eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt bis nach Monfalcone. In Caneo (Foto oben), etwa auf halber Strecke nach Monfalcone, gibt es eine nette Cafebar mit Restaurant. Klasse Cappuccino, € 1,50, Einkehr lohnt sich hier immer 😉

Zwischenzeitlich geht immer wieder mal der eine oder andere Regenschauer nieder und das Wetter scheint vorerst eher in Richtung schlechter zu tendieren. Schade auch, dass ich kein Fernglas mit dabei habe. Auf den zahlreichen Vogelbeobachtungsstationen hätte ich mein Glas schon mal brauchen können. Zurück am Wohnmobil verstauen wir erst mal die bikes bevor wir uns nochmals auf den Weg in die Altstadt machen und bald ein gemütliches Lokal finden. Im Wohnmobil richten wir uns für die Nacht, als schließlich Regen einsetzt.
Caorle
Regentropfen, die an mein Fenster klopfen.
Nach einer herrlich ruhigen Nacht möchte ich am liebsten gar nicht aus den Federn. Regentopfen klopfen an unser Fenster. Ich liebe auch den Regen, da ist es so richtig schön gemütlich im WoMo. Aber Regentage sind Fahrtage. Nach einem ausgedehnten Frühstück fahren wir weiter Richtung Caorle. Eigentlich wechsle ich an solchen Osterfeiertagen nicht gerne den Standort, denn gefühlt ist da ganz Italien unterwegs und einen neuen passenden Stellplatz zu finden ist dann nicht immer ganz einfach.
Aber ich habe halt nur eine halbe Stimme, wir fahren zu zweit. 😉

In Caorle nehmen wir Kurs auf den Stellplatz Ai Parchi, aber der ist eng gepfercht und voll bis an den Rand. Der geschäftstüchtige Stellplatzmanager hat sogar noch manches Wohnmobil in Zweierreihe gestellt. Uns bietet er einen Stellplatz auf dem gleich nebenan liegenden Parkplatz an. Der wirkt zwar total trostlos aber wenigstens sitzen wir nicht wie die Hühner aufeinander. Strom, den wir zwischenzeitlich für unsere e-bikes benötigt hätten, gibt es hier leider nicht. Auch dieser Ausweichparkplatz der nur zu einem Drittel belegt war, füllt sich bis zum Abend. Egal, wir sind froh einen Parkplatz gefunden zu haben und begeben uns bei regnerischem Wetter auf Erkundungstour Richtung Altstadt.
Nach einem noch regnerischen Abend überrascht uns heute Morgen schönster Sonnenschein. So schnell ändert sich das Wetter. Ein Tag zum Bummeln und geniessen.
Das ist Diego, nein nicht Diego Maradona sondern Diego der verschmuste Parson Russell Terrier aus Österreich den wir auf unserem Sparziergang entlang der Strandpromenade getroffen haben.
Gegen späten Nachmittag fahren wir weiter, das Ambiente dieses Festplatzparkplatzes hier in Caorle strahlt nicht soviel Reiz aus, dass wir hier unbedingt bleiben müssen.

Venedig
Unser Ziel soll für heute noch Cavallino Treporti sein, das auf einer Landzunge an der Lagune von Venedig liegt. Von hier aus lassen sich nicht nur die großen Schiffe gut beobachten, der Ort ist auch ein sehr guter Ausgangspunkt für einen Venedigbesuch, den wir uns je nach Wetterlage für die nächsten Tage vorgenommen haben. Wir fahren auf den Stellplatz Dante Alighieri, auf dem waren wir schon mehrmals und wissen deshalb was uns (positiv) erwartet. Der Stellplatz ist leider mit seinen € 23 (es ist eigentlich immer noch Vorsaisonzeit) nicht unbedingt ein Schnapper. Auch die Campingplätze nebenan kosten nicht mehr, aber CP mit dem ein- und auschecken sind halt nicht mein Ding. Nach dem einparken und anschließen des Wohnmobils haben wir noch genügend Zeit um uns auf den Weg Richtung Strand zu machen. Unsere Pizzeria, gleich einige hundert Meter weiter, hat für dieses Jahr auch schon geöffnet. Die Parkplätze am Strand, welche in der Hauptsaison gebührenpflichtig sind, dürfen jetzt noch kostenlos genutzt werden. Nach einem ausgiebigen Strandspaziergang und ein bisschen Schiffe gucken kehren wir noch in unserer Pizzeria ein – gleich einige hundert Meter nach dem Stellplatz – und lassen den Tag bei einem Gläschen Rotwein und Pizza ausklingen.
Schön und gut haben wir geschlafen, aber heute wollen wir zeitig raus. Schon gestern haben wir einen Blick auf die Abfahrtszeiten der Fähre geworfen und mit einer der ersten Fähren geht es nach Venedig. Die Sonne lacht schon am Himmel. Früh am Morgen sind noch relativ wenig Venedig Besucher unterwegs. Gegen Mittag füllen sich die Campos und bis zum Nachmittag wird alles noch dichter. Zeit für uns wieder zurück nach Cavallino Treporti zu fahren. In unserem Wohnmobil gibt’s jetzt erst mal eine Tasse beste Bohne und etwas Verschnaufpause von der Hektik und dem Trubel einer Touristenhochburg. Venedig, zweifelsfrei immer wieder schön aber auch ganz schön anstrengend.
Noch eine Nacht wollen wir hier auf dem Stellplatz bleiben, bevor wir uns vielleicht morgen auf den – zur Zeit noch kostenlosen – Parkplatz entlang der Lagune stellen wo man die großen Schiffe gut beobachten kann. Vieles was nach Venedig rein und raus möchte, kommt da vorbei.
Cavallino-Treporti
Auch heute Morgen scheint uns der Wettergott wohl gesonnen zu sein. Bei einem Bilderbuchwetter starten wir eine Radtour entlang der Salzwasserwiesen in der Lagune über Treporti in Richtung Lio Piccolo.

Hier führt eine ruhige Fahrradtour über alte Bauernhöfe entlang an Fischfarmen und Sandbänken durch eine einzigartige Landschaft mit vielen malerischen Flecken.


Lio Piccolo, im römischen Reich nicht ganz ohne Bedeutung, gleicht heute eher einem verlassenen Dörfchen wo überwiegend nur alte Leute anzutreffen sind.

Mit dem Wohnmobil haben wir jetzt auch unseren Standort gewechselt. Wir stehen jetzt direkt an der Spitze der Landzunge mit Blick auf Lagune und Meer. Nach einem Besuch in der nahegelegenen Pizzeria schauen wir noch den vorbeifahrenden Schiffen zu bevor allmählich die Sonne untergeht und wir uns dann in unser Mobil zurückziehen.

Die Nacht war total ruhig und angenehm, was sollte hier draussen auch schon stören. Früh morgens hat uns dann Vogelgezwitscher geweckt. Für heute haben wir uns nochmals eine kleine Radtour vorgenommen, das Wetter ist auch wieder ideal. Gegen Nachmittag fahren wir weiter nach Spilimbergo.
Spilimbergo
In Spilimbergo fahren wir gleich auf den offiziellen Wohnmobilstellplatz der Stadt. Wohnmobilfahrer sind hier besonders willkommen. Stellplatz, Strom sowie Entsorgung ist kostenlos.Spilimbergo oft als Juwel des Friaul bezeichnet ist bekannt als die Mosaikstadt mit Ihrer Mosaikschule. Sehenswert ist auch der Dom Santa Maria Maggiore.


San Daniele del Friuli
Am nächsten Morgen fahren wir weiter. In San Daniele del Friuli wollen wir unseren nächsten Halt einlegen. Auch San Daniele bietet WoMo Fahrern einen kostenlosen Stellplatz mit einer Ver- und Entsorgungseinrichtung an. Nach Ortsbesichtigung und einer kleinen Wanderung in der Umgebung fahren wir weiter Richtung Heimat.


Bad Reichenhall
In Bad Reichenhall wollen wir in unserer bayerischen Heimat nochmals für ein paar Tage Halt machen. Der schöne Stellplatz direkt an der Rupertus Therme bietet sich da geradezu an. Auf dem immer gut besuchten Stellplatz finden wir gleich ein schönes Plätzchen. Wandern, Radfahren und Thermenbesuch stehen für die nächsten Tage auf dem Programm. Von hier aus ist es nicht weit nach Salzburg, das wir ebenfalls mit dem Rad besuchen.



Salzburg

Ja so schön wie es auch war, aber alles hat mal ein Ende. Unser Urlaub ist vorbei und wir müssen nach Hause.

mehr Fotos von der Tour – Link
Oh, wie habe ich mich gefreut, als wieder ein neuer Reisebericht in meinem Newsfeed-Abo aufgeploppt ist!! Und es hat wieder riesig Spaß gemacht, mit euch durch Italien zu fahren. Danke für die anschauliche und interessante Beschreibung mit tollen Bildern! Bitte weiter so!!!
lg Dotti von der Hörmupfel
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Vielen Dank. Bei so netten Kommentaren schreib ich doch gerne. Leider sind nicht immer alle so nett 😦
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Hallo,
da waren wir ja fast zur gleichen Zeit mit ähnlichem Ziel unterwegs gewesen (siehe http://eurowomo.wordpress.com) – sind am Ostermontag bei Schneefall los und bei schönstem, aber kaltem Wetter in Mantua angekommen. Schaue hier bei Euch immer wieder gerne rein – und so manche Inspiration habe ich auch schon geholt.
Gruesse, ACHIM
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tolle Fotos von der Lagunenstadt „Venedig“ ! War auch schon 2 x dort ! Leider immer sehr viele Leute und völlig überteuert !
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Venedig, immer wieder super schön und immer noch sehr teuer 😉
Am besten mal ganz früh mit den ersten Booten nach Venedig rüber fahren, die Massen kommen etwas später 🙂
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Danke wenn ich mal wieder Venedig im Visier habe !
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wunderschön, da kommt Fernweh auf 🙂 Liebe Grüße, Annette
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Hallo Annette, freut mich dass du dir Zeit genommen hast für einen so netten Kommentar. Danke
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bitte gern 🙂
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