Die Ostertage am Bodensee

Nach den kalten Regentagen der vergangenen Woche ist jetzt die Sonne wieder da. Mit ein Grund,  warum wir uns kurzfristig entschließen,  über die anstehenden Ostertage und auch noch die Tage danach eine Tour mit dem Wohnmobil zu unternehmen. Überlegt hatten wir auch nach Italien oder in den Norden zu fahren, uns aber letztendlich für die Bodenseeregion entschieden. Vermutlich auch deshalb, weil wir dort mit dem Wohnmobil noch nicht unterwegs waren.

Kressbronn

Schon gegen Nachmittag (es ist ja von uns aus auch nicht gar so weit) erreichen wir Lindau, fahren aber gleich weiter in das etwa 15 Kilometer entfernte Kressbronn. Auf dem Wohnmobilstellplatz Dorfkrug im Ortsteil Tunau bleiben wir erst einmal. Der Platz ist nicht besonders geräumig und die schräge Anordnung der Stellplätze auch eigenartig und gewöhnungsbedürftig. Die Vielzahl der Wohnmobilisten hier, die vermutlich den bevorstehenden Osterfeiertagen und Schulferien geschuldet ist, erinnert mich an die Käfighaltung der Legehennen. Schon am ersten Tag muss ich an die schönen und oft einsamen Stellplätzen in Italien denken, da ich aber kein Spielverderber sein möchte, halte ich einfach die Klappe. Dafür lernen wir schon am ersten Tag die teilweise abgehobenen Preise der Bodenseeregion kennen. Unser Stellplatz mit Strom kostet satte Euro 27,00 pro Tag. Am Platz funktioniert nur eine Dusche und für deren Nutzung kassiert der Betreiber nochmals Euro 1,50 für 4 Minuten duschen.

Fotos oben: Stellplatz Kressbronn mit Biergarten
Preise etwas abgehoben € 27,00 / Tag inkl. Strom und V+E

Mit dem Fahrrad nach Lindau

Am Nachmittag unternehmen wir noch eine Fahrradtour nach Lindau, immer am See entlang. Die Fahrradtour gibt immer wieder schöne Ausblicke auf den See und die nicht allzu weit entfernte Alpenregion frei. Alleine ist man auf diesen Radwegen nie unterwegs und ich kann mir lebhaft vorstellen, welche Fahrraddichte hier erst in der Hauptsaison herrscht. In Lindau kehren wir ein, bevor es zurück zum Stellplatz geht.


Foto oben: Am Radweg Richtung Lindau entlang

Fotos oben: Wasserburg

Fotos oben und unten: Lindau

Foto: Holzpfahlhaus im Bodensee bei Lindau

Mit dem Fahrrad nach Friedrichshafen

Auch am nächsten Morgen ist die Sonne wieder da. Nach dem Frühstücken geht es mit den Fahrrädern ins etwa 20 km entfernte Friedrichshafen, der größten Stadt hier am nördlichen Ufer des Bodensees. Das hier auch die Heimat des Zeppelins ist, erkennt man schon bald daran, dass man diesen fast stündlich irgendwo am Himmel sieht. Die Radwege sind gut ausgeschildert, es gibt viel Sehenswertes entlang des Radweges und besonders hier in Friedrichshafen. Von der Aussichtsplattform an der Hafenpromenade hat man einen wunderbaren Ausblick auf und über Friedrichshafen. In den zahlreichen Museen könnte man alleine schon Tage verbringen und man hätte dann immer noch nichts von der historischen Altstadt gesehen.

Foto oben: Panorama Friedrichhafen – durch klick vergrößerbar

Fotos oben: Die sehenswerte Schloßkirche Friedrichshafen auß. u. innen
Fotos der Schloßkirche durch klick vergrößerbar


Fotos oben: Friedrichshafens Innenstadt
Foto oben: Schloss Montfort in Langenargen Drei Fotos oben: Die Hängebrücke über die Argen bei Langenargen

Für Wohnmobilfahrer stellt Friedrichshafen auch einen schönen Stellplatz zur Verfügung. Platz für etwa 20 Wohnmobile, Preis € 13,20 pro Tag. Strom sowie Ver- und Entsorgung ist vorhanden:

Foto oben: Wohnmobilstellplatz Friedrichshafen Lindauer Straße 2

Mit dem Fahrrad nach Bregenz

Unseren dritten Tag hier in Kressbronn nutzen wir für eine Fahrradtour ins benachbarte österreichische Bregenz, dafür bietet sich der Ausgangspunkt an. Die mit einigen Abstechern insgesamt 50 km lange Tour (hin- und zurück) stellen bei E-Bikes auch keine Herausforderung dar. Bregenz ist die große Landeshauptstadt von Vorarlberg mit seinem Hausberg, dem Pfänder, der sicher vielen Autofahrer durch den Begriff Pfändertunnel sehr bekannt ist. Vom Berg Pfänder aus hätte man sicher einen fantastischen Blick über den Bodensee. So viel Zeit haben wir aber leider nicht eingeplant, sodass wir das auf ein „vielleicht später mal“ verschieben müssen. Kulturell hat Bregenz viel zu bieten, bekannt sind auch die Bregenzer Festspiele auf der Seebühne. Bevor wir uns gegen Abend wieder auf den Rückweg machen, kehren wir noch in eine der zahlreichen Lokalitäten ein.


Foto oben: Bregenz Seebühne
Foto unten: Bregenz an der Hafenpromenade

Nach insgesamt 3 Tagen verlassen wir gerne das sehr ländliche Kressbronn, zumal auch der Stellplatz wenig Einladendes zu bieten hat. Hier sind wir nur deshalb so lange geblieben, da jetzt in der Woche vor Ostern mehr Wohnmobile unterwegs sind und sich die Stellplatzsuche schon mal schwierig gestalten kann. Unsere Fahrt geht weiter nach Meersburg.

Meersburg am Bodensee

Meersburg, eine wunderschöne Kleinstadt mit historischem Stadtkern sowie Schloss und einer mächtigen Burganlage. Vom Schloss oder der Burganlage hat man einen herrlichen Blick über den Bodensee. Die ehemalige Königsburg Meersburg ist zudem die älteste bewohnte Burg Deutschlands. Ganz in der Nähe – im Örtchen Unteruhldingen – gibt es die sehenswerten Pfahlbauten, das sind Holzhütten im Bodensee. Von hier aus bieten sich nicht nur zahlreiche Fahrradtouren an, auch Schiffstouren nach Konstanz sind von hier aus möglich.
In Meersburg bleiben wir die 3 Tage über Ostern. Die Stadt ist zauberhaft und hat auch abends viel sehenswertes zu bieten.


Fotos oben und unten: Meersburg

Fotos unten: Die Burg Meersburg auch bei Nacht mit Blick auf den See
Fotos: Burg Meersburg – durch klick auch vergrößerbar

In Meersburg heißt man Wohnmobile willkommen. Auf drei verschiedenen Stellplätzen ist Platz für rund 200 Wohnmobile. Der Tagespreis mit € 14,00 ist absolut fair. Auch Strom, WC und Entsorgung sind vorhanden.

Foto: Stellplatz Meersburg Allmend – € 14,00 WC, V+E, Strom

Mit dem Fahrrad nach Überlingen

Auch heute bleibt uns die Sonne treu. Auf dem schönen Radweg – meistens am Ufer des Bodensees entlang – geht unsere Tour nach Überlingen. Die frühere Reichsstadt hat einen historischen Stadtkern und im direkten Umland zahlreiche Naturschutzgebiete.
Bevor wir Überlingen erreichen, statten wir dem sehenswerten Zisterzienser Kloster Birnau – das ohnehin am Radweg liegt – einen Besuch ab.
Hier noch Fotos von der Strecke:


Foto: Der Radweg führt durch Uhldingen

Foto: Am Radweg entlang

Foto: Zisterzienser Kloster BirnauFoto: Das Zisterzienser Kloster Birnau – Innenansicht – sehenswert

Foto: Zisterzienser Kloster Birnau über den Weinbergen

Foto: Blick vom Kloster auf den Bodensee

…und Fotos von Überlingen

Foto oben: Überlingen
Foto unten: Uferpromenade Überlingen

Foto: Überlingens Altstadt

Für Wohnmobilfahrer hält Überlingen in der Kurt Hahn Straße einen sehr schönen und gut ausgestatteten Stellplatz zur Verfügung. Preis € 18,00 Strom sowie V+E ist vorhanden

Foto: Wohnmobilstellplatz in der Kurt Hahn Straße

Ausflug nach Konstanz

Heute Morgen geht unsere (Schiffs-)Fahrt nach Konstanz, der größten deutschen Stadt am Bodensee, in direkter Nachbarschaft zur Schweiz mit entsprechend hohem Verkehrsaufkommen. Diese ehemalige Reichsstadt und heutiges Oberzentrum der Bodenseeregion bietet viel sehenswertes. Allen voran die histrorische Altstadt, das Konstanzer Münster, das Schnetztor in der Altstadt und natürlich die Imperia, das Wahrzeichen Konstanz.
Die Statue Imperia ist ein berühmtes und auch umstrittenes Wahrzeichen im Hafen von Konstanz und steht für jeden unübersehbar in der Hafeneinfahrt. Auf ihren Händen trägt sie den nackten Papst Martin V und auf der anderen Hand Kaiser Sigismund. Geschaffen wurde diese 9 Meter hohe Statue erst vor ungefähr 30 Jahren vom Bildhauer Peter Lenk. Die Imperia ist eine satirische Anspielung auf das Konzil von Konstanz (1414-1418)


Foto: Die „Imperia“ das Wahrzeichen Konstanz am Hafen

Foto: Konstanz am Hafen

Foto: Konstanz Fussgängerzone
Foto: Das Konstanzer Münster innen
Foto: Schnetztor in Konstanz


Ein Tipp:
Der Ausflugsdampfer nach Konstanz kostet € 19,50 p. P.
Die Fähre kostet nur € 6,30 pro Person
Die Fähre legt zwar nicht genau im Zentrum an, das spielt aber bei Fahrradmitnahme weniger eine Rolle.

Heute verlassen wir den Bodensee mit der Gewissheit, vieles am Bodensee noch nicht gesehen zu haben. Trotzdem fahren wir ins Hinterland Richtung Schwäbische Alb.

Fortsetzung – nur noch ein Teil – folgt

…..das dauert aber noch eine Woche 😉

20 Kommentare zu „Die Ostertage am Bodensee“

  1. Vielen Dank fürs Mitnehmen.
    Die schönen Fotos und der interessante Reisebericht bestätigen meinen Eindruck, den wir letztes Jahr bei unserer ersten Reise in die Bodenseeregion gewinnen konnten: Es gibt viel zu sehen und zu unternehmen, und ein Besuch reicht bei weitem nicht aus.
    Wir hatten übrigens auch den Stellplatz in Kressbronn gewählt und fanden ihn unangemessen teuer.
    Ich freue mich auf weitere Reiseberichte.
    Herzliche Grüße
    Uta

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    1. Hallo Uta, vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich wenn der Beitrag gefällt. Schön zu wissen, dass ich mit meinem „Preisgefühl“ was Kressborn betrifft, nicht alleine stehe. Liebe Grüße Wolfgang

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    1. Hallo Peter, freut mich wenn ich dir schöne Erinnerungen senden konnte und vielen Dank für deinen Kommentar. Liebe Grüße nach Kanada. Wolfgang

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    1. Hallo Christa, vielen Dank. Ja auch uns hat es super gefallen und nachdem auch das Wetter voll und ganz mitgespielt hat, war es schon fast traumhaft. Liebe Grüße nach Kanada und eine angenehme Woche. Wolfgang

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  2. Was für schöne Fotos und Informationen vom Bodensee, unserem „Schwäbischen Meer“. Das Wetter hat es ja auch sehr gut mit euch gemeint. Wie schön es doch bei uns in Deutschland sein kann. Die Kraftstoffpreise animieren auch nicht gerade zu langen Reisen 😓 per Auto oder Wohnmobil. LG Sigrid

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    1. Hallo Sigrid, vielen Dank. Ja mit dem Wetter hatten wir wirklich an allen Tagen großes Glück, dafür müssen wir echt dankbar sein. Leider sind die Kraftstoffpreise nirgends so teuer wie bei uns. In Italien kostet der Liter Dieselkraftstoff z. Zt. € 1,65 und auch mein Durchreiseland Österreich ist noch deutlich günstiger als DEU. Wie verrückt doch die Welt ist, früher tankte ich noch vor der italienischen Grenze randvoll (weil dort so teuer) und heute würde ich es umgekehrt machen. Naja die haben auch keine rot/grünen Träumer in der Regierung. Liebe Grüße und eine schöne Woche. Wolfgang

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  3. Es ist schon viele Jahre her, seit ich am Bodensee war, aber diese schönen Photos machen richtig Lust, mal wieder dorthin zu reisen. Ich habe viele Einzelheiten vergessen, doch was mir besonder gefiel war die Möglichkeit, überall hinzuradeln. 🚲

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    1. Hallo Tanja, vielen Dank für deinen Kommentar. So soll es auch sein, dass die Bilder „Reiselust“ wecken 😉 . Es freut mich sehr, dass dir meine Fotos gefallen. Ja Radwege gibt es am Bodensee und auch auf der schönen Schwäbischen Alb zur genüge. Liebe Grüße Wolfgang

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